1.-3. August 2025

Das Programm für die zweite Auflage von Juttas Festival ist so gut wie fertig!

Musik an der Tanke

Freitag, 1. August

20.00 Uhr – Sasha Lurje & Lebedik Trio
Die Reise des jiddischen Liedes von seiner Heimat in Osteuropa bis zu New Yorks Lower East Side. Diese musikalische Kooperation zwischen der gefeierten lettischen Sängerin Sasha Lurje und dem amerikanischen Violinisten extraordinaire Craig Judelman folgt den Wendungen der jiddischen Lied-Tradition von intimen Volksliedern bis hin zu ausgefeilten Theater- und Kunstliedern. Begleitet werden Sasha und Craig von der Akkordeonistin Sanne Möricke, seit Jahrzehnten eine der führenden Musiker*innen der Berliner Klezmer-Szene.

21.30 Uhr – Duo PAYE
PAYE ist ein innovatives Duo aus Berlin, das die traditionellen Klänge Anatoliens mit den pulsierenden Rhythmen elektronischer Musik verbindet. Gegründet von Ufuk Elik (Saz, Bağlama, Gesang) und Cem Dinler (Keys, Synthesizer), zwei erfahrenen Musikern aus der lebendigen Istanbuler Musikszene, schöpft das Duo aus seinen Wurzeln in der anatolischen Volksmusik und wagt sich gleichzeitig in neue Klangwelten vor. 

23.00 Uhr – Pulsar Collective 
Pulsar Collective sind vier Live-Looping-Multiinstrumentalisten, die energiegeladene und mitreißende elektronische Live-Performances kreieren. Jeder Auftritt ist eine einzigartige Interpretation ihrer originellen musikalischen Ideen – keine zwei Shows klingen jemals gleich.
Ausgestattet mit zwei Stimmen, einer Drum Machine, Synthesizern, Percussions, Gitarre und Bambussaxophon verschmelzen sie nahtlos melodischen Techno, Indie Dance und Breakbeats mit Wave, psychedelischem Rock und einem Hauch von Weltmusik.

Samstag, 2. August

18.00 Uhr – Dorfcombolitas
10 Frauen
9 Instrumente
Von Akkordeon bis Trompete
mit Lebenserfahrung und ungebändigter Lust an lauten Tönen

19.30 Uhr – Zeynep Akdil
Die Cellistin Zeynep Akdil, geboren in Izmir, fesselt ihr Publikum mit einem ausdrucksstarken Spiel, das es auf eine emotionale Reise durch vielfältige Klanglandschaften mitnimmt. Nach ihrem Studium am Staatlichen Konservatorium der DEU in Izmir und der Hacettepe-Universität in Ankara zog sie 2003 nach Deutschland. Heute begeistert sie weltweit als Solistin – von klassischer Musik über Volksmusik bis hin zu experimentellen Klängen. Seit 2018 lebt sie in Berlin, wo sie ihre einzigartige künstlerische Vision auf die Bühne bringt.

21.00 Uhr – Tulgey Beat
Ursprünglich trat die Band unter dem Namen WhatsFISH auf, bevor sie ihn während der Arbeit an ihrem Debütalbum „Out of Context” (2024) in Tulgey Beat änderten. Der Namenswechsel sollte Geheimnisvolles vermitteln und die Fantasie der Zuhörer anregen. „Tulgey” ist ein von Lewis Carroll (Alice im Wunderland, 1865) erfundenes Wort, das „dicht”, „dunkel” oder „finster” bedeutet und oft auf einen Wald Bezug nimmt. In Kombination mit dem Wort „Beat” betont es die rhythmischen Elemente der Band mit einem Hauch von Geheimnis.

22.30 Uhr – Hakan Vreskala & Turbo Folk
Hakan Vreskala & TurboFolk sprengen musikalische Grenzen mit einer unverwechselbaren Mischung aus anatolischer Volksmusik, Punk-Attitüde und einer ordentlichen Portion Wahnsinn. Wer denkt, traditionelle Klänge und rebellischer Sound passen nicht zusammen, wird hier eines Besseren belehrt. Verzerrte Çağlama trifft auf donnernde Percussions, Grunge-Gitarrenriffs tanzen mit anatolischen Melodien, und ein druckvoller Bass verleiht dem Ganzen Bodenhaftung – roh, wild und zugleich präzise arrangiert. Auf der Bühne entsteht daraus ein energetisches Spektakel, das das Publikum zwischen Ekstase, Tanz und kollektiver Euphorie hin- und herwirbelt.

Die Nacht in der Zeitkapsel im Kornspeicher

00.00 Uhr bis ??? – DJ Alman Punk
DJ Alman Punk heißt so, weil er mal in Istanbul Punkplatten mit deutschen Texten auflegte. Für Jutta wird er sich mäßigen und tanzbare Musik spielen: Punk, New Wave, Neue Deutsche Welle, Elektropop und was sich noch so alles auf der Festplatte tummelt.

Inhaltliches Programm am Freitag ab 16 Uhr und Samstag ab 10 Uhr (genaue Daten folgen!)

  • Führungen zur jüdischen Geschichte des Gutshofes 1932-1943
    Mit Julia Cartarius, Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V.
  • Tesla den Hahn abdrehen
    Kämpfe zu Wasser in Ostbrandenburg, mit Janine Korduan
  • Kommunalpolitik im ländlichen Raum in Zeiten der rechten Wahlerfolge
    Wie geht eigentlich Politik im ganz Lokalen? Mit Eva Hoffmann, Gemeindevertreterin
  • Antifeminismus gestern und heute, mit Lesung aus „Die Singuläre Frau“
    Mit Katja Kullmann, Publizistin
  • Besser dastehen in politischen Diskussionen mit andersdenkenden
    Praxisworkshop mit Propalaver
  • Jungnazis, Kampfsport, Männlichkeitsbilder und die rechtsextreme Szene 2025
    Mit Jan-Henning Bode (Grapple & Strike Bremen) und Konrad Litschko (taz) – mit Workout
  • Neue Nazis, Sexismus, Queerfeindlichkeit und eine autoritäre „Mitte
    Musikalische Lesung mit Ulrich Gutmair
  • Dialoge führen – spielerischer Perspektivwechsel
    Omas gegen Rechts Brandenburg
  • Überm Tellerrand. Im Gespräch mit ukrainischen Frauen (nur für Frauen)
    Verschiedene Fragen, 4 Minuten Zeit und danach Wechsel der Gesprächspartnerin – es wird rasant! Moderation: Gabi Moser
  • Upcyling-Workshop – Müll gibt es nicht!
    Praktische Dinge tun, für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren, mit Claudine Roemen
  • Film: Antifa. Schulter an Schulter, wo der Staat versagte
    Fünf Antifa-Aktivist:innen sprechen über die Bewegung, die der aufblühenden Neonaziszene im wiedervereinigten Deutschland nach 1989 entgegentrat. Leftvision 2024
  • Deutsche Erinnerungskultur und die Zerstörung von Gaza
    Nachdenken über ein Dilemma, mit Tanja Tricarico und Bernd Pickert, Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande
  • weitere folgen in den nächsten Tagen!

Sonntag, 3. August

Ausklang beim gemeinsamen Frühstück
Anschließend sind alle zum Hoffest unseres befreundeten Projektes LandkunstLeben im Nachbardorf Buchholz eingeladen!

Übernachtung auf der Zeltwiese mit Zelt, Camper oder Bulli. Versorgung mit leckerem Essen über die Küchencrew gegen einen schmalen Taler.

Eintritt nach eigenem Ermessen – bitte nicht zu knauserig, wir haben dieses Jahr nur sehr wenige Fördermittel für das Festival! (Sehr gern könnt ihr auch schon vorher spenden. Konto hier.)

Anmeldung per Mail an juttasfestival@geschichte-hat-zukunft.org – ihr könnt auch ohne Anmeldung kommen, erleichtert uns aber die Planung, wenn ihr uns schreibt!

Im übrigen: Juttas Festival heißt so in Erinnerung an Jutta Baumwol, die in diesem Jahr 100 Jahr alt hätte werden können, wenn die Nazis sie nicht kurz vor ihrem 18 Geburtstag von unserem Gutshof aus nach Auschwitz deportiert und umgebracht hätten, weil sie jüdisch war.